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(Lesezeit 3 Minuten // Zeit sich mit dem Gelesenen zu beschäftigen: solange es für Dich passt!)

Baum, der [baʊ̯m] Wortart: Substantiv, maskulin

Fakten und Zahlen – die Struktur
Beleuchten wir den Baum zunächst in Fakten und Zahlen! „Old Tjikko“ ist mit 9550 Jahren der wohl älteste, lebende Baum, der größte mit sage und schreibe 115,55 m ist ein Mammutbaum im Redwood Nationalpark und den dicksten Stammumfang von 46 m mit einem geschätzten Gewicht von 636.000 Tonnen hat der „Árbol del Tule“ in Mexiko. Bäume wandeln Kohendioxid in Sauerstoff, in einer chemischen Formel auf den Punkt gebracht heiß das: 6 H2O + 6 CO2 = 6 O2 + C6H12O6.

Sicherlich kann man noch viele andere Fakten über Bäume sammeln, aber helfen uns nur Daten und Fakten, wenn wir unseren Lebensbaum verstehen wollen? Wenn wir vielleicht gerade vor einer Frage, an einem Wendepunkt im Leben stehen und uns unsicher sind, wie wir uns entscheiden sollen? Fakten und Zahlen können uns eine Struktur bieten, eine Art sicheren Entscheidungsrahmen. Aber was, wenn wir uns mit einer Entscheidung nicht so recht wohl fühlen, wenn es augenscheinlich keine Alternativen gibt oder wenn das Herz uns etwas anderes rät als der Kopf?

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Erinnerung und die Gefühlsebene
Da ist also noch eine andere Dimension, die wir betrachten sollten! – Wenn wir unsere Augen schließen und an einen Baum denken, wird jedem von uns an etwas anderes sehen. Vielleicht ist es eine Erinnerung, die uns unmittelbar wieder einfällt: der Baum, der im Sommer Schatten spendet, ein Spaziergang im Wald, das Rauschen der Blätter im Wind, das Vogelnest, das wir entdeckt haben, daran wie wir Kirschen aus Nachbar’s Garten stibitzt haben, das Herz mit dem Namen der ersten Liebe, das wir in den Baumstamm eingeritzt haben, unser Baumhaus, in dem das Tagebuch versteckt war und das alle Geheimnisse der Kindheit kennt, …

Egal, an was wir denken oder mit einem Baum verbinden, es löst Gefühle und Emotionen in uns aus. Das können unter Umständen traurige, schmerzvolle Erinnerungen sein, aber hoffentlich auch schöne Momente, die wir genießen und uns gerade genauso freuen, wie damals.

Alle unsere bisherigen Erlebnisse und Erfahrungen im Leben gehören zu uns, sind ganz individuell, sie prägen uns und beeinflussen bewusst oder unbewusst Gefühle und Entscheidungen, die wir im „Jetzt“ treffen.

Der Lebensbaum als Metapher
Ein Baum ist den Jahreszeiten ausgesetzt. Je nach Lebensraum und Umweltbedingungen hat der Baum ganz unterschiedliche Bedingungen. Die Wurzeln sammeln Nährstoffe und sind für den Halt und den festen Stand verantwortlich, damit kein Sturm den Baum so schnell umknicken kann. Im Herbst verliert der Baum seine Blätter, aber ganz gewiss wird er im nächsten Frühjahr neue Blätter und Früchte tragen … jedes Jahr aufs Neue und mit jedem Jahr wird der Baum größer, kräftiger und auch der Stammumfang wächst um einen Jahresring.

Jede Jahreszeit hat ihre eigene Bedeutung und ist in den Kreislauf des Lebens eingebettet. Dein Lebensbaum ist geprägt von den Jahreszeiten, die du erlebt und erfahren hast. Das macht ihn zu etwas ganz Besonderem, das macht ihn wertvoll.

Das macht Dich einzigartig und wertvoll!

Fest und stark ist nur der Baum, der unablässig Windstößen ausgesetzt war,
denn im Kampf festigen und verstärken sich seine Wurzeln.

(Seneca)